Vier Nürnbergerinnen in der Riesenmetropole São Paulo

 

Avenida Paulista in Sao Paulo, Brasilien

Willkommen im Winter: Als wir um 6 Uhr aus dem Flieger stiegen, wurde es in São Paulo bereits dunkel. Dort verbrachten wir unsere ersten Tage in Südamerika, mit Großtante Gisela und ihrer eifersüchtigen Hündin Malu. Bei diesen fühlten wir uns sehr herzlich aufgenommen, von der Großstadt allerdings weniger. Das rege Treiben am Straßenrand und in den Metrostationen, die vielen Hochhäuser, hügeligen Straßen mit chaotischem Verkehr und die laute Geräuschkulisse waren für uns sehr ungewohnt.
Was uns jedoch sehr gefiel, waren die vielen Parks, die sogar an der Avenida Paulista, mitten im Bankenviertel zu finden waren. Dort konnte man sich von der Hektik der Stadt erholen. Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten in dem auffällig untouristischen São Paulo ist der Mercado Municipal, ein riesiger Markt, auf dem von Gewürzen über tropische Früchte bis hin zu Unmengen an Fleisch und Fisch alles zu finden ist. Wir kauften uns eine Plastiktüte voller Oliven.

Vielen Dank Gisela für die schönen Tage bei dir in São Paulo!

 

Eine Woche zwischen Bergen, Meer und Urwald

 

Auf unser nächstes Reiseziel hatten wir uns schon sehr lange gefreut: Mit dem Omnibus ging es weiter durch die Berge bis nach Maranduba, einer kleinen Stadt am Meer mit wunderschönen Stränden, von denen man Ausblick auf Berge, Inseln und den Dschungel hat. Hier würden wir eine Woche bei Almas Verwandten Heidrun und Johnny verbringen, die eine gemütliche Wohnung in einer Ferienanlage mit Pool, Tischtennis, Kicker und Tennisplatz besitzen, welche wir aufgrund der Jahreszeit fast für uns alleine hatten. Jeden Morgen konnten wir auf dem Balkon bunte tropische Vögel beobachten, für die wir dort Papayaschalen und Bananen in einen Futternapf legten, am letzten Tag bekamen wir sogar Besuch von zwei Papageien!

Insel Ilhabela im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo

Insel Ilhabela, Brasilien

Das Highlight unserer Woche war der Tagesausflug auf die Ilhabela, eine große Insel in der Nähe, die wir mit einer Fähre erreichen konnten. Dort haben wir uns von zwei Reiseführern oben auf einem Jeep über die Insel fahren lassen, sodass wir während der sehr holprigen Fahrt einen super Ausblick auf den uns umgebenden Dschungel hatten – nur den auf die Straße ragenden Ästen mussten wir das eine oder andere Mal mit unseren Köpfen ausweichen.
Auf unseren beiden Wanderungen durch den Urwald mit Stopps an verschiedenen Wasserfällen konnten wir uns auspowern und am Fuße des letzten Wasserfalls, dem 40 Meter hohen „Cachoeira do gato“ konnten wir uns sogar im angenehm kühlen Wasser erfrischen. Zum Mittagessen fuhren wir an den Strand, wo wir leckeren Maracujasaft tranken, den man in Brasilien übrigens überall frisch gepresst kaufen kann und der um Welten besser schmeckt als der in Deutschland!
Am Ende waren wir total glücklich über unseren Ausflug auf die Ilhabela, den wir wegen des Wetters fast hätten absagen müssen, aber die zahlreichen Stiche vor allem im Knöchelbereich, die wir in den nächsten Tagen noch sehr spüren würden, haben uns belehrt: Strümpfe über die Hose und niemals barfuß in den trockenen Sand!

 

Strand auf Ilhabela im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo

Strand auf der Insel Ilhabela, Brasilien

Nicht nur die Nähe zum Dschungel, sondern auch die zum Meer haben wir ausgenutzt und so sind wir sehr oft, trotz des verhangenen Wetters, baden gegangen und haben uns von den dort sehr hohen Wellen umwerfen lassen oder die vielen Surfer beobachtet. Am letzten Tag feierten wir Almas Geburtstag in einem Pavillon auf der Ferienanlage mit total leckerem Schokokuchen. Da wir an diesem Tag mit strahlendem Sonnenschein und 30 Grad das beste Wetter hatten, machten wir einen Spaziergang an der Küste entlang bis hin zu einer kleinen, traumhaft schönen Bucht, die wir fast für uns alleine hatten. Zurück in der Ferienanlage ließen wir den Tag mit Churrasco, Tischtennis, Tennis und einem gemütlichen Filmeabend ausklingen.

Während dieser Tage haben wir uns bei Heidrun und Johnny, die uns insbesondere mit Steinofenpizza, Feijoada, frischen Früchten und heißem Tee verwöhnt haben, superwohl gefühlt und es machte uns schon ein kleines Bisschen traurig, dass wir uns von ihnen und diesem wunderschönen Ort verabschieden mussten.

Vielen Dank an euch beide, dass ihr uns so herzlich aufgenommenen habt!

 

Ungeplante Wetterverhältnisse und süße Äffchen in Rio de Janeiro

 

Panorama vom Zuckerhut Rio de Janeiro

Panorama vom Zuckerhut, Rio de Janeiro, Brasilien

„Bei einer Schießerei werft ihr euch schnell auf den Boden oder hinter die nächste Ecke“, war Heidruns letzter Ratschlag, als sie uns verabschiedete. Nun ging es mit dem Bus nach Rio de Janeiro. Inzwischen waren wir der Stadt gegenüber tatsächlich etwas misstrauisch gestimmt, da uns jeder, dem wir von unseren Plänen erzählt hatten, eingeschärft hatte, wie gefährlich die aktuellen Unruhen dort seien.
In Rio angekommen fühlten wir uns allerdings schnell sehr wohl. An unserem ersten Abend gingen wir mit Marias Bekanntem Gustavo nach Lapa, wo wir uns auf der Escadaria Selarón fotografierten und danach etwas von der Partyluft Rios schnupperten. Das Flair des Stadtteils überzeugte uns mit seiner ausgelassenen Stimmung und der lauten Musik sofort, auch wenn wir vor den Drogendealern an der nächsten Straßenecke gewarnt wurden. Rio schien uns eine deutlich lebendigere, aber auch viel touristischere Stadt als die doppelt so große Metropole São Paulo.

Ipanema Rio de Janeiro,

Ipanema, Rio de Janeiro, Brasilien

Der Cristo auf dem Corcovado war unser Ziel für den nächsten Morgen. Unter der riesigen Statue, die einem tatsächlich das Gefühl verlieh, beschützt zu werden, machten wir – umringt von lauter Deutschen – die obligatorischen Fotos. Leider blieb uns die berühmte Aussicht über die ganze Stadt verwehrt, da wir komplett in undurchdringlichen Nebel gehüllt waren. So änderten wir unsere Pläne und fuhren an diesem Nachmittag nicht auf den Zuckerhut, sondern verbrachten viele Stunden am Strand von Ipanema.

Um sechs Uhr am Samstagmorgen schlurften wir im Schlafanzug durch die Hotelhallen auf die Straße, um die Wetterverhältnisse zu checken. So beschlossen wir, vor unserer Weiterreise doch noch mit der Seilbahn auf den Pão de Açúcar zu fahren. Wir wurden mit strahlendem Sonnenschein und einer unvergesslichen Aussicht belohnt. Außerdem mit unzähligen kleinen Äffchen, die sich, genauso neugierig wie wir, sehr nah an uns heranwagten. So überlebten wir unseren kurzen Aufenthalt in Rio de Janeiro.

Weissbueschelaeffchen am Zuckerhut von Rio de Janeiro

Weißbüscheläffchen am Zuckerhut von Rio de Janeiro

 

Der Hochsommer im brasilianischen Winter – eine Bootsfahrt in Paraty

 

Spontan hatten wir entschieden, nicht sofort nach São Paulo zurück zu kehren, sondern einen Zwischenstopp in Paraty einzulegen. Da uns die Bootsfahrten dort mehrmals empfohlen worden waren, planten wir eine solche für den Sonntag ein. Eine Entscheidung, die belohnt wurde!

Praraty Brasilien

Paraty, Brasilien

Mit ungefähr zehn anderen Touristen fuhren wir auf strahlend türkisblauem Wasser, begleitet von brasilianischer Sambamusik, von Traumstrand zu Traumstrand, wo wir jedes Mal ins Wasser hüpften. So hatten wir sogar das Glück, neben zwei Wasserschildkröten herzuschwimmen.
Nach fünf Stunden in dieser karibischen Kulisse, trafen wir uns in der Altstadt von Paraty mit Heidrun beim Italiener. Die alte Kleinstadt mit ihren weißen Häusern und bunten Fenster- und Türrahmen gefiel uns allen sehr.
Jedoch ging es am nächsten Tag schon wieder zurück nach São Paulo zu Frankas Großcousine Mônica. Diese nahm uns in ihrer wunderschönen Wohnung im 11. Stock bei sich auf und zeigte uns einige schöne Ecken von São Paulo, die man ohne Insidertipps vermutlich nicht gefunden hätte.

Vielen lieben Dank Mônica, es hat uns wirklich gut bei dir gefallen!

 

Abscjied von Heidrun und Johnny

Abschied von Heidrun und Johnny in Maranduba, Brasilien

 

(Alma und Josi)